Aktuelles Gleitschneeproblem und Alternativen in höheren Lagen

Zurzeit beschäftigen sich Skigebiete mit einer besonderen Art von Lawinen. Skipisten reißen waagrecht bis zum Grund auf und rutschen teilweise mehrere Meter ab. Diese Arte von Lawinen gibt es auch im Gelände. Vor allem an Grashängen und was es immer braucht bei Lawinen, ist eine gewisse Hangneigung, jedenfalls über 30° Grad. Wenn ihr durch das Gelände geht, fallen euch vielleicht auch solche waagrechten Risse auf, die nennt man „Fischmäuler“ und sind Warnzeichen für Gleitschneelawinen.

Was sind Gleitschneelawinen eigentlich genau?

Gleitschneelawinen sind eine spezielle Art von Lawinen, die durch das Abrutschen einer Schneeschicht auf einer darunterliegenden Gleitschicht z.B. einem glattem Untergrund wie abgelegtem Gras oder Felsplatten entstehen. Je steiler der Hang, desto eher gleitet der Schnee ab. Diese Lawinen können sich über große Flächen ausbreiten und sind sehr schwer vorherzusagen. Sie werden durch natürliche Faktoren ausgelöst. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten wie es zu Gleitschneelawinen kommen kann.

Meist ist im Frühjahr das Schmelzwasser und Regen die durch die ganze Schneedecke sickern und die Basis der Schneedecke “von oben” anfeuchten der Grund. Bei diesen Verhältnissen gehen Gleitschneelawinen oft während den typischen Nassschneelawinen-Perioden und vermehrt in der 2. Tageshälfte ab.

Im Hochwinter, in dem wir uns gerade befinden, auch wenn es sich nicht so anfühlt, ist der Schnee bzw. die Schneedecke meist kalt und nicht durchfeuchtet. Der Boden, vor allem an Hängen mit Humusauflage(Erde), hat sich aber vor den starken Schneefällen nicht genug abkühlen können und noch viel Wärme gespeichert. Dies führt dazu, dass die Schneedecke von unten angefeuchtet wird. Dieser Prozess kann 24h am Tag stattfinden. Wenn diese „Schmierschicht“ an der Unterseite der Schneedecke ausgeprägt genug ist und das Gewicht des Schnees nicht mehr gehalten werden kann, gleitet der Schnee talwärts. Im Vergleich zu Schneebrettlawinen eher langsam, jedoch kommen oft sehr große Schneemengen zusammen und vor allem kann es jederzeit zu einem Lawinenabgang kommen.

Wenn ihr also in unter solchen „Fischmäulern“ durchgehen müsst, haltet euch nicht zu lange im Gefahrenbereich auf und haltet die Augen offen.

Was ich ganz gerne zu diesen Zeiten mache, ist in höhere Lagen auszuweichen und dies geht am besten mit liftunterstützten Skitouren. Viele Skigebiete bieten auch schon Tourentickets (Einzelfahrten) an. Ich plane meist eine Tour mit mehreren Gipfeln bzw. Aufstiegen. Viele scheuen sich vor dem mehrmaligen auf- und abfellen der Ski, mit ein bisschen Übung und der richtigen Technik kommt ihr so aber definitiv zu super Touren mit genussreichen Abfahrten. Wichtig ist, dass ihr die Ski und Felle immer vollständig vom Schnee befreit. Als kleiner Tipp, gebt die Felle bei der Abfahrt unter eure Jacke, so werden sie leicht gewärmt und haften beim Auffellen besser.

 

Eine Beispieltour, welche ich in den Weihnachtsfeiertagen gemacht habe, möchte ich euch noch vorstellen:

Wie starten in Gaschurn im Montafon und verwenden die Versettlabahn um zu unserem Ausgangspunkt auf gut 2000m zu gelangen. Wir starten mit dem knapp 1 stündigen Aufstieg auf die Versettla 2368m. Nach einer kurzen nordwestseitigen Abfahrt in schönem Pulferschnee steigen wir wieder 400hm auf um auf die Madrisella zu gelangen und stehen nach 1 h am 2466m hohen Gipfel. Was folgt ist eine wunderschöne südwestseitige Abfahrt bevor wir wieder über das Matschuner und das Heimbühel Joch auf die zu einer kurzen Abfahrt über ca. 150 hm Richtung Vergaldatal kommen. Der gigantische Blick, unter anderem auf die Rotbühelspitze, ist das Tüpfelchen auf dem i. Nun sind wir auf der klassischen Heimspitz Skitour und nehmen die letzten 350 Höhenmeter zum Gipfel der Heimspitze in Anspruch. Zufrieden am Ziel angekommen erwartet uns nun eine atemberaubende Abfahrt über mehr als 1000 Meter in schönen, schattigen Nordhängen mit Pulverschnee. Alles in allem einer super Tour mit ca. 1300 im Aufstieg und 1800hm Abfahrt. Man bewegt sich, bis auf den Schluss der letzten Abfahrt, immer über 2000m und somit im schneesicheren und vor allem kälteren Lagen.

Abseits der Pisten kann das Gelände unberechenbar sein. Steile Hänge, enge Schluchten und versteckte Hindernisse können zu gefährlichen Situationen führen. Eine gründliche Planung, Kenntnis des Geländes und die Verwendung von Karten auf eurem Smartphone ist deshalb ein absolutes Muss. Empfehlen kann ich euch vor allem die Bergfex Touren App und die Alpenvereinaktiv App. Beide Apps haben bereits in der gratis Basisversion eine gute Karte und Tool die euch bei eurer Tourenplanung unterstützen.

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